Der kluge Mensch so glaube mir, der braut und trinkt sein eigenes Bier!
Die Gründe warum das Bierbrauen zu meinen Hobbys zählt sind ebenso mannigfaltig wie beim Fotografieren oder beim Darts, und auf keinen Fall in einem Satz zu erklären. Für mich hat so ein Brautag etwas genauso entspannendes wie für andere z.B. angeln. Für einen Sud kann man begonnen mit dem Malzschroten bis zum Abfüllen in das Gärfass gut und gerne sechs bis acht Stunden einplanen. Wenn man diese Zeit dann noch mit einem Freund verbringt der ebenfalls Hobbybrauer ist, kann das durchaus ein kraftspendender Nachmittag werden. Außer gibt einem das die Gelegenheit die Erzeugnisse des jeweils anderen zu probieren. Dazu kommt natürlich das man unendlich viele Möglichkeiten hat zu experimentieren. So kann man unterschiedliche Malzsorten kombinieren, und sich mit den Rasten außerhalb der gewählten Rezeptur bewegen. Auch bei der Wahl der Hopfensorte stehen einem enorme Gestaltungsmöglichkeiten offen. Zu guter Letzt hat man auch noch beim Aussuchen der Hefe die Möglichkeit sein Bier geschmacklich zu gestalten. Auf diese Art und Weise kann man Biere erzeugen, die zum einen jedes mal etwas anders sind, die aber vom Gesamtbild so gut sind das kein industriell hergestelltes Bier mithalten kann. Natürlich entstehen dabei auch schon mal Ergebnisse die nicht wirklich zum Verzehr bestimmt sind, das war bei mir aber bislang die Ausnahme.
Ich möchte dem interessierten Leser jetzt noch ein paar meiner zuletzt verwendeten Rezepte vorstellen. Viel Spaß beim ausprobieren und allzeit gut Sud.
Rauchbier (obergärig)
Ausschlagwürze: 20 Liter
Stammwürze: 13,5°P
Hopfenbittere: 32 BE
2,5 kg Pilsener Malz
2,5 kg Rauchmalz
100 g Sauermalz
100 g Farbmalz
45 g Hallertauer Tradition, Hopfenpellets Typ 90, 5,7% Alphasäure
11,5 g obergärige Trockenhefe (Fermentis Safale S-04)
Hauptguss: 14 Liter
Maischverfahren: aufsteigende Infusion
Einmaischtemperatur: 45°C
Eiweißrast: 15 Minuten, 50°C
Maltoserast: 60 Minuten, 65°C
1. Verzuckerung: 15 Minuten, 74°C
2. Verzuckerung: 10 Minuten, 78°C
Nachguss: 17 Liter
Würze kochen: 90 Minuten
Hopfenzugabe: nach Kochbeginn
Hauptgärung: Anstellen bei 24°C, nach 1 Tag auf 18°C
Nachgärung: 5 Tage bei 17°C
Lagerung: 3 - 6 Wochen bei 0 - 6°C
Irish Stout Typ Dry Stout (obergärig)
Ausschlagwürze: 20 Liter
Stammwürze: 14°P
Hopfenbittere: 60 BE
5 kg Pilsener Malz
200 g Karamelmalz (EBC 120)
150 g Sauermalz
300 g Farbmalz (ab 2. Verzuckerung zugeben)
1 kg Gerstenflocken (ab 2. Verzuckerung zugeben)
40 g Hallertauer Magnum Bitterhopfen, Pellets Typ 90, 15% Alphasäure
20 g Tettnanger Aromahopfen, Pellets, Typ 90, 4,4% Alphasäure
50 ml Flüssighefe Irish Ale (WYEAST 1084)
Hauptguss: 15 Liter
Maischverfahren: aufsteigende Infusion
Einmaischtemperatur: 52°C
Eiweißrast: 15 Minuten, 50°C
Maltoserast: 70 Minuten, 63°C
1. Verzuckerung: 40 Minuten, 72 - 74°C
2. Verzuckerung: 10 Minuten, 78°C
Nachguss: 16 Liter
Würze kochen: 75 Minuten
Hopfenzugabe: 40 g nach Kochbeginn, 20 g vor Kochende
Hauptgärung: Anstellen bei 23°C, nach 1 Tag auf 17°C
Nachgärung: 5 Tage bei 17°C
Lagerung: 8 - 12 Wochen bei 0 - 6°C
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